Wilhelm Müller und Johann Doetsch

Wilhelm Müller

Der gebürtige Mülheimer Wilhelm Müller war vor 1933 erster Bevollmächtigter des Metallarbeiterverbandes in Mülheim, Vorsitzender der örtlichen SPD und von den Bürgern in den Stadtrat und den Provinziallandtag gewählt. 1933 wurde er von den neuen Machthabern in „Schutzhaft“ genommen und verlor seine Arbeit. Danach schlug er sich als Brotfahrer durch und hielt illegale Kontakte zu Mülheimer Sozialdemokraten.

vergrößerte Ansicht

Nach dem Attentat auf Hitler 1944 wurde Willi Müller wie viele andere im ganzen Reich vormals bekannte Arbeiter- und Gewerkschaftsfunktionäre auch verhaftet und ins Konzentrationslager Hamburg-Neuengamme verschleppt. Von dort kehrte er nicht mehr zurück; nach offizieller Lesart verstarb er angeblich an „Lungenentzündung“. 

 

Johann Doetsch

Johann (Jan) Doetsch war vor 1933 Schriftführer des sozialdemokratischen „Reichsbanner“ und der „Eisernen Front“. 1934 wurde er als bekannter Gegner des NS-Staates mehrmals verhaftet und bei den Verhören gefoltert. Er sollte die Namen von Gesinnungsfreunden bekannt geben. Er verriet jedoch niemanden und hielt auch weiterhin Kontakte zu illegal arbeitenden Sozialdemokraten in Mülheim, z. B. Willi Molitor und Willi Müller. Als ehemaliger Redakteur versuchte Jan Doetsch, die Erfahrungen unter der Diktatur in einem Buch „Volk unterm Hammer“ aufzuarbeiten und festzuhalten, das Manuskript ging aber auf Grund von Verfolgungsmaßnahmen verloren. Jan Doetsch betätigte sich illegal für die SPD und war aus politischen Gründen ca. sechs Monate inhaftiert.